Kirche & Geschichte

Die Kirche wurde in Kaltenholzhausen Ende des 19. Jahrhunderts an
der Stelle einer Kapelle aus dem 14. Jahrhundert errichtet.

Sie ist weithin sichtbares Wahrzeichen der Gemeinde.
Seit 1996 steht die Kirche unter Denkmalschutz.

Die Geschichte

Ein lebendiges Puzzle aus Vergangenheit und Gegenwart

Kaltenholzhausen, einer faszinierenden Gemeinde, die aus den historischen Fronhöfen Caldenbach und Holzhausen entstanden ist.

Bereits im fernen Jahr 790 wird der Hof Caldenbach erstmals in einer alten Urkunde erwähnt, und sein Ort erstreckt sich über das Gebiet der heutigen malerischen Kirchgasse. Der andere Hof, Holzhausen, thronte einst in der Nähe der heutigen Motocrossanlage, eine eindrucksvolle Kulisse für seine Geschichte.

Doch Schicksalsschläge blieben nicht aus. Im Jahre 1393 wurde Caldenbach in Schutt und Asche gelegt, und seine Pfade verblassten in der Vergessenheit. Doch aus den Ruinen stiegen neue Möglichkeiten auf: Die Menschen fanden eine neue Heimat am Hof Holzhausen. Und so nahm die aufgegebene Ansiedlung unter dem neuen Namen „Kaltenholzhausen“ wieder Gestalt an, wie ein Phönix aus der Asche.

Diese blühende Gemeinschaft war einst Teil der Zent Hahnstätten in der Grafschaft Diez. Die Geschichte folgte den Wechseln der Zeit und der Herrschaft. Bereits im Jahr 1412 wurde ein „Heimberger“, ein Wächter des Ortes, erwähnt, der die Geschicke der Siedlung lenkte. Im Jahre 1632 erleuchtete eine eigene Schule die Gemüter der jungen Köpfe. Ackerbau florierte, aber auch der Weinbau erblühte bis 1616, und sogar Eisenerz wurde in bescheidenem Umfang gewonnen.

 Die Zeiten hinterließen ihre Spuren. 1526 erzählen von 27 Haushalten, während 1612 38 Haushalte aufleuchten und 1715 die Gemeinschaft stolze 125 Seelen zählt.

 Ab 1806 schlug Kaltenholzhausens Herz im Takt des Herzogtums Nassau, bis es 1866 von Preußen ergriffen wurde. Seit 1946 ist diese geschichtsträchtige Stätte ein Teil des Landes Rheinland-Pfalz, eine Verbindung aus Historie und Moderne.

 Und so pulsierte das Leben im 19. und 20. Jahrhundert in dieser bezaubernden Enklave: 443 Seelen zählte man im Jahr 1843, 409 im Jahr 1927 und 445 im Jahr 1964. Heute zählt Kaltenholzhausen rund 600 Einwohner. Kaltenholzhausen – ein Ort, wo die Zeit ihre Spuren hinterließ und das Mosaik der Geschichte unaufhörlich fortschreibt.

 

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die imposante Evangelische Kirche zieht Blicke auf sich und erzählt lebendig von vergangenen Zeiten. Direkt daneben, als Kontrast zur Ruhe der Kirche, erhebt sich die adrenalinstrotzende Moto-Cross-Rennstrecke, eine Arena der Geschwindigkeit und des Nervenkitzels.

Doch nicht nur Geschwindigkeitsjunkies kommen auf ihre Kosten.

Die Tiefbrunnen zweier Trinkwassergewinnungsanlagen verraten die Bedeutung von Naturschätzen für diesen Ort.Diese Brunnen zeugen von der engen Verbindung der Gemeinde mit dem Wasser, das einst aus sechs sprudelnden Laufbrunnen gewonnen wurde – bis 1910, als eine Wasserleitung den Fortschritt brachte.

Das Rathaus der Ortsgemeinde trägt seine eigene Geschichte. Wo einst ein Schulhaus aus dem Jahr 1825 stand, erhebt sich nun das Rathaus, das als Zentrum der Gemeinde dient. Doch der Geist der Vergangenheit bleibt in den Mauern, denn einst fand der Rathaussaal im Obergeschoss des damaligen Backhauses von 1829 seinen Platz.

Ein besonderes Juwel der Geschichte ist die Kapelle von Kaltenholzhausen, deren Ursprünge bis ins Jahr 1364 zurückreichen. Diese Kapelle, einst stolz und stark, wurde 1895 abgerissen und gab Raum für die neue Kirche, die den alten Geist bewahrt. Die Orgel und die Kanzel tragen Geschichten aus vergangenen Tagen.

Der Lauf der Zeit brachte Veränderungen, wie die Errichtung einer neuen Schule im Jahr 1964. Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Die Schule verwandelte sich rasch in ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Ort der Begegnung und des Miteinanders.

 

Chronik

Der Name unseres Ortes, der im 14. Jahrhundert durch das Zusammenwachsen der Siedlungen Kaltenbach und Holzhausen entstanden ist, ist eng mit der umgebenden Natur verbunden – Wald und Wasser haben ihm seinen Namen gegeben.

Bereits in der Vor- und Frühgeschichte fand die fruchtbare Talmulde des Kaltenbaches, der bei Oberneisen in die Aar mündet, Interesse als potenzieller Siedlungsraum. Diese Talniederung wurde zu einem frühen Zentrum der Besiedelung unseres Heimatraums. Archäologische Funde, von denen viele im Landesmuseum Wiesbaden aufbewahrt werden, bezeugen die intensiven Siedlungsaktivitäten in dieser Gegend, auch wenn nur ein kleiner Teil davon bisher wissenschaftlich erforscht wurde.

Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf das Jahr 790 zurück. Karl der Große schenkte unter anderem einen Weiler namens Caldenbach dem Kloster Prüm in der Eifel. In einer Konfrontation zwischen der Stadt Frankfurt und den Rittern der Aar wurde Caldenbach im Jahr 1393 völlig zerstört.

Die Bewohner fanden eine neue Heimat um das nahegelegene Hofgut Holzhausen, das den Grafen von Diez gehörte. Im Laufe der Zeit wuchsen die beiden Siedlungen zu einem Dorf zusammen. Im Jahr 1590 betrug die Einwohnerzahl dieser Gemeinde 30 Hausgesäße.

Der 30-jährige Krieg brachte unermessliches Leid, Armut und Verschuldung. 1647 zählte man nur noch neun Männer, 13 Frauen, 24 Kinder und zwei Dienstboten im Dorf. Doch bereits eine Generation später erhob sich über den Trümmern eine neues Siedlungskern, der bis heute teilweise erhalten ist.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts befreiten sich die Bewohner durch die Zehntpachtung von den belastenden Naturalabgaben an die Grundherren.

Die Aufteilung des „Märkerwaldes“ im Jahr 1782 bescherte der Gemeinde einen reichen Waldbesitz und eine bislang unbekannte finanzielle Sicherheit. Die Einkünfte aus dem Wald ermöglichten den Bau eines neuen Schulhauses im Jahr 1825, eines Rathauses 1830 und der heutigen evangelischen Dorfkirche 1895/96, die anstelle einer alten Kapelle aus dem Jahr 1364 errichtet wurde und 1996 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Trotz beträchtlicher Waldverluste nach den beiden Weltkriegen besitzt die Gemeinde auch heute noch umfangreiche Waldflächen, die den Bürgerinnen und Bürgern nach getaner Arbeit und an den Wochenenden als Erholungsort dienen.

In kirchlicher Hinsicht war Kaltenholzhausen seit dem Mittelalter Teil der Pfarrei Hahnstätten, die bis zur Reformation dem Ruralkapitel Kirberg und später der Inspektur Diez angehörte. Bereits im 15. Jahrhundert erhielt der Ort eine eigene Kirche und wurde seither als Filiale der Pfarrei Hahnstätten in den Kirchenbüchern geführt. Im Jahr 1955 wurde die Umpfarrung in das Kirchspiel Heringen (Dekanat Runkel) durchgeführt.

Im Jahr 1702 erlangte die Gemeinde das Recht, eine eigene Schule zu bauen und einen Lehrer einzustellen. Damit löste sich eine jahrhundertealte enge Bindung zur Nachbargemeinde Hahnstätten.

Wie in vielen ländlichen Gemeinden hat sich auch hier in den letzten Jahrzehnten die soziale Struktur stark verändert. Die Zahl eigenständiger landwirtschaftlicher Betriebe ist stark zurückgegangen, während der Anteil auswärts beschäftigter Angestellter und Arbeiter von Jahr zu Jahr gestiegen ist.

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